2022-04-24 14:49:08 +05:30

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Plaintext

„Der Wind aus dem Westen wird den Duft des Weins hinforttragen.“
„Der Wind aus den Bergen bringt frohe Kunde.“
„Der Wind aus der Ferne rührt mein Herz.“
„Sein Rauschen erzählt von meiner Sehnsucht nach dir.“
Vor langer Zeit gab es einen stets besorgten Ritter.
Nur dieses Lied lockerte seine gerunzelte Stirn,
wenn das Mädchen seiner Träume es sang.
Dann vergaß er die Last seiner Pflichten.
Eine große Katastrophe jedoch suchte das alte Land heim.
Die frohen Lieder wurden übertönt von dem Gebrüll eines giftigen Drachen.
Seine Schritte ließen die Erde beben und seine Schmerzensschreie zischen durch die Luft.
Der Anemo-Archon fern seines Throns hörte die Klageschreie.
Um die Träume seines alten Freundes und die vom Wind gestreichelten Felder zu beschützen,
erwachte er aus seinem tiefen Schlaf und kämpfte mit dem himmelblauen Drachen gegen den anderen.
So kämpften der Ritter und sein Orden für ihr Land
und der giftige Drache verlor sein Leben auf der zugefrorenen Bergspitze, während der himmelblaue Drache auf der Turmspitze einschlief.
Der Ritter jedoch gab all sein Blut im Tag und dachte mit seinen letzten Gedanken:
„Ihr sollte es gutgehen in der Ferne, wo sie studiert. Doch, ach, wie gern ich noch einmal ihren Gesang hörte!“
„Wenigstens sind Arundolyn und Roland wohlauf. Sobald sie zurückkehrt, wird die große Katastrophe auch vorbei sein.“
Der Lieder und Geschichten über den Kampf zwischen den beiden Drachen gab es viele, doch sie verschwanden über die Zeit.
Das Lied, das das Mädchen sang, war nach ihrer Rückkehr verändert.
„Der Löwenzahn fliegt mit dem morgendlichen Wind weit weg.“
„Der Herbstwind trägt den Duft der Ernte.“
„Doch kein Wind auf dieser Welt“
„wird deinen Blick je wieder zu mir wenden können.“
Nachdem ihre Tränen trocken und ihr Gesang verstummt waren, beschloss das Mädchen, die Welt mit ihrem Lebensfeuer von allem Üblen zu befreien.