2022-04-24 14:49:08 +05:30

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Er hatte einen sehr, sehr langen Traum ...
Er träumte, dass er und alle anderen auf eine lange, lange Reise gegangen waren
in ein Land, wo grünes Gras wuchs und sanfte Lieder gesungen wurden.
Er träumte, dass er zusammen mit den sanften Menschen dieses Landes sang,
und er tanzte am Himmel mit einem Drachen, der so schön wie ein Juwel war.
Als er seine Augen öffnete, befand er sich im Himmel über einem Berg, der von tosenden Schneestürmen heimgesucht wurde.
Das einst grüne, sanfte Land war bereits von Feuer und Blut karminrot gestrichen worden
und der Gesang der himmelblauen Bardenleier wäre in dem heulenden Getümmel fast untergegangen.
Dieser liebliche Drache, so hübsch wie ein Juwel und wie ein zärtlicher Liebhaber,
hatte nun seinen Hals mit seinen scharfen Reißzähnen durchbohrt.
„Leb wohl, Mutter! Meine Reise ist nun zu Ende.“
„Ich werde unter diesem weißen, glänzenden Silberschnee schlafen gehen ... und vielleicht ist das auch gut so.“
„Leb wohl, schöner Barde! Und lebe wohl, o lieblicher Drache!“
„Hätten wir uns doch nur zu einer anderen Zeit und an einem anderen Ort getroffen“
„um zu spielen, zusammen zu singen und zu tanzen!“
So dachte er höchst aufrichtig, als er im Sterben lag.
„Nun denn, dieser große Segen, der durch meine Adern pulsiert“
„und der schöne Anblick des dunklen Universums, das mich geboren hat ...“
„Sie gehören nun dir, sie sind dein Erbe.“